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Kleopatra
VII. Kleopatra war hoch begabt und gebildet. Sie beherrschte mehrere Sprachen, beschäftigte sich mit mathematischen und philosophischen Fragen. Sie förderte in ihrem Reich die Künste, das Steuer- und Bankenwesen, die Verwaltung und die Wissenschaften. Ägypten besaß in Alexandria den größten Hafen der antiken Welt. Aufgrund der Initiative Kleopatras wurde der berühmte Leuchtturm von Pharos errichtet - eines der sieben Weltwunder der Antike. Über ihre äußere Erscheinung liegen unterschiedliche Zeugnisse vor. Häufig kritisierten Zeitgenossen ihre große Nase, kündeten aber zugleich auch von der großen Anziehungskraft, die Kleopatra auf andere Menschen ausgeübt haben soll. Dennoch galt Kleopatra zugleich auch als skrupellose Herrscherin. Als Anhängerin der damals üblichen Mysterienreligionen sah Kleopatra sich selbst als Göttin Isis an und manifestierte damit den Glauben an ihre göttliche Abstammung. Auch sie schloss - wie es üblich war - offizielle Ehen mit ihren Halbbrüdern, teilte jedoch die Regentschaft mit niemandem. Nach dem Tod ihres Vaters und den daraus resultierenden Unruhen musste Kleopatra vorübergehend zurücktreten und in den Süden des Landes fliehen. Um die Macht zurückzugewinnen und den Einfluss Ägyptens zu stabilisieren, sowie die Eroberungspläne der Römer gegenüber dem ägyptischen Reich zu vereiteln, sah sie sich gezwungen, mit den verhassten Römern Bündnisse zu schließen. Im Jahre 48 v. Chr. traf Cäsar in Alexandria ein. Die Legende besagt, dass es Kleopatra gelang - eingewickelt in einem Teppich - zu ihm vorzudringen. Kleopatra spielte bei dieser Begegnung all ihre Intelligenz und ihren Charme aus, so dass der römische Feldherr ihr half, die Thronstreitigkeiten zu ihren Gunsten zu beenden. Vom Luxus am ägyptischen Hof und der Liebe seiner Repräsentantin verwöhnt, blieb Cäsar länger in Ägypten als geplant. Kleopatra brachte 47 v. Chr. ihren und Cäsars Sohn Ptolemaios Caesarion zur Welt. Zu dem Zeitpunkt weilte ihr Geliebter aber nicht mehr in Ägypten. Deshalb reiste Kleopatra 46 v. Chr. mit ihrem Sohn nach Rom. Cäsar erkannte Caesarion jedoch nicht als leiblichen Sohn an. Erst 44 v. Chr., unmittelbar nach der Ermordung des Imperators kehrte Kleopatra wieder nach Ägypten zurück. 41 v. Chr. begegnete Kleopatra in Tarsus Antonius. Wieder verknüpfte die ägyptische Königin eine Liebesbeziehung mit politischen Überlegungen. Antonius folgte ihr nach Alexandria, wo dem Paar 40 v. Chr. Zwillinge geboren werden. Antonius verließ Kleopatra jedoch wieder und heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau die Schwester Octavians. Doch als sie sich im Jahr 37 v. Chr. wiedersahen, begann ihre Beziehung erneut. Ein weiterer Sohn wurde geboren und das Paar schmiedete Eroberungspläne. Ein neues griechisch-ägyptischen Reich sollte entstehen - dem römischen Reich gleichgestellt. Sie unternahmen - zuweilen auch gemeinsam - erste Eroberungszüge. 34 v. Chr. schienen beide ihrem Ziele schon näher gekommen zu sein. Während Antonius und Kleopatra ihre Erfolge feierten, plante Octavian den Krieg. 31 v. Chr. besiegte der zukünftige römische Kaiser Augustus Kleopatra und Antonius in der Seeschlacht bei Actium. Als Kleopatra sah, dass die Schlacht verloren gehen würde, floh sie mit dem Staatsschatz nach Alexandria. Antonius, der Kleopatra tot wähnte, brachte sich um. Allein und eingeschlossen in ihrer Grabkammer, von Octavian umzingelt, blieb Kleopatra nur noch ein Ausweg. Vermutlich vergiftete sie sich selbst durch den Biss einer Schlange. Kleopatra wurde dennoch von Octavian ehrenvoll bestattet, Caesarion jedoch auf seinen Befehl 30 v. Chr. ermordet. |